Spaß an Gemeinsamkeit,
Organisation und vielen Gästen

Wenn Lars Zucker, Thorsten Rams, Thomas Rauls und ihre Freunde eine Party veranstalten, dann geschieht das in größerem Stil. 1000 Gäste kommen fast immer. Morgen ab 20 Uhr ist es wieder so weit: Scheunenparty in Edemissen.

Von Bettina Stenftenagel

Edemissen. Inzwischen sind sie schon fast Profis. Im Vorfeld die "Bau-Nutzungsänderung" für die Scheune im alten Ortskern am Pfarrgarten zu beantragen, bringt sie egenso wenig aus der Fassung wie das große Aufräumen hinterher. "Jeder hat seinen Aufgabenbereich", sagt Lars Zucker. "Das läuft." In diesem Jahr findet die Scheunenfete bereits zum zehnten Mal statt.
"Partygemeinschaft Edemissen" nennt sich die Runde offiziell. Dahinter verbirgt sich ein lockerer Freundeskreis, "wir kennen uns von der Schule her, und um noch etwas miteinander zu unternehmen, organisieren wir die Scheunenfete. Sonst würden wir uns ja gar nicht mehr sehen", sagen sie. Alle sind inzwischen um die 30 Jahre alt. Die ersten Feten fanden in der Scheune an der Blumenhagener Straße statt, Ralf Ahrens hatte die Idee dazu. Seit 1997 wird in der Scheune des Hofs Drewes gefeiert, Dirk Drewes stellt sie zur Verfügung, am alten Standort war gebaut worden.
Weihnachten kommen die Freunde zur ersten "Sitzung" zusammen. Einziger Punkt der Tagesordnung ist der Beschluß: "Wir machen wieder eine Fete!" Das nächste Treffen findet spätestens im Februar statt. Frühzeitig müssen Genehmigungen wie Straßensperrung beantragt werden. Das ist die Aufgabe von Thomas Rauls.
Lars Zucker obliegt die allgemein Organisation. Thorsten Rams ist für die Weinbar zustaändig, Jens Möllering für die Kasse. Thekenaufbau, Zapfen, Plakatieren - jede Menge weitere Arbeiten fallen an. Carsten Becker, Stephan Schuster, Axel Hinzmann, Freank Meier, Axel Wagner, Karsten Molle, Thomas Mäker, Frank Deister und Ralf Ahrens kümmern sich darum. Beim Aufbau und am Abend selbst packen Freunde, Freundinnen und Ehefrauen mit an. "Wilde Aktionen" laufen im Vorfeld der Scheunenfete, wenn die Scheune dekoriert wird. Die Decke wird zum Beispiel mit Tarnnetzen abgehängt. Dabei ist Gabelstapler-Fahrer Frank Deister der wichtigste Mann.
Schöne Geste: Für die Eltern der "Partymacher" ist immer ein Tisch reserviert, sie sind zum Feiern eigeladen, auch die Nachbarn haben freien Eintritt. "Überhaupt - Junge wie Alte - alle feiern gemeinsam", freut sich das Team. "Und es hat noch nie Ärger gegeben." Getanzt und gefeiert wird bis weit nach Mitternacht, "aber gegen sechs Uhr ist dann Schluß", sagt Zucker.
Davon, was sich am frühen Morgen so alles abspielt, gibt es einiges zu berichten. "Man kann auf so einem Hof nicht alles abschließen", sagt einer der Gastgeber. So wurden beim Aufräumen schon im Kartoffelkeller und auch in der Telefonzelle Gäste entdeckt, im Pfarrgarten sowieso. "Einer lag auch mal unterm Zapfhahn, dort, wo sonst die Bierfässer stehen."
Nach kurzer Pause geht die Arbeit für die Freunde weiter: Alles muß abgebaut, der Bereich um den Hof nach Müll durchkämmt werden. "Dienstbeginn" ist pünktlich um 11 Uhr - und es sind auch meist alle pünktlich da. Denn wer zu spät kommt, muß den Klowagen putzen.